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Meine persönliche Meinung über die MPU

 

Machen wir uns nichts vor! Niemand geht gerne zur MPU. Auch Sie könnten sich Angenehmeres vorstellen und fragen sich vermutlich, was in der MPU auf Sie zukommt und mit welchem Verhalten des Gutachters Sie rechnen müssen.

Vielleicht interessiert Sie daher, was ich persönlich von der MPU halte, denn ich war ja einige Jahre lang selber Gutachter und habe auch über das „Schicksal“ von Menschen entschieden. Ich will Ihnen gerne auf diese Frage antworten und drei Betrachtungsweisen unterscheiden: die MPU als Verhör, die MPU als Erpressungssystem und die MPU als Chance. Mein Ziel ist es, die MPU vorbehaltlos zu beleuchten, aber auch, Ihnen die Angst vor der MPU zu nehmen.

Die MPU als Verhör

Die meisten Klienten lehnen eine MPU aus drei Gründen ab oder haben sogar Angst vor ihr. Sie möchten nicht von einem wildfremden Menschen in einer Art Verhör angegriffen bzw. in die Enge getrieben werden, sie möchten nicht persönlich verletzt oder gekränkt werden und sie möchten keine privaten Details erzählen müssen, die den Fremden, den Gutachter nichts angehen.

Ich verstehe diese Angst und kann Ihnen versichern, dass ich Begutachtungen, die konfrontativ geführt werden, ablehne. Ein Gutachter darf sicherlich mit Blick auf ein Vergehen, das Ihnen zur Last gelegt wird, die Frage aufwerfen, warum es zu diesem Vergehen kam. Er darf auch fragen, was dieses Vergehen mit Ihnen, Ihrem Leben oder Ihrer Persönlichkeit zu tun hat. Doch er muss diese Fragen auf neutrale Weise stellen. Er muss Sie höflich genug stellen und er muss Ihre Rechte auf Schutz der Persönlichkeit wahren. Er darf Sie nicht als Mensch angreifen, darf sich kein Werturteil über Sie erlauben und natürlich darf er Sie nicht herabsetzen oder gar beleidigen.

Sollten Sie zu Beginn des Gesprächs das Gefühl haben, mit diesem Gutachter nicht auszukommen. Sollten Sie Ressentiments bei sich oder ihm spüren oder sich von ihm nicht wertschätzend behandelt fühlen, können und sollten Sie die Begutachtung unterbrechen und einen Kollegen verlangen. Sie haben das Recht, einen Gutachter zu Beginn des Gesprächs abzulehnen. Schwieriger wird der Fall, wenn die Exploration bereits fortgeschritten ist. Meistens wird die MPU dann auch zu Ende geführt. Falls ein Gutachter Sie jedoch im späteren Verlauf des Gesprächs persönlich angreifen sollte, können Sie ihn auffordern, diesen Angriff schriftlich festzuhalten und ihm anbieten, die Begutachtung abzubrechen mit der oben genannten Option, sie von einem Kollegen durchführen zu lassen. Ich selber habe einen solchen Fall in meiner Praxis nicht erlebt, da er bei gut vorbereiteten Klienten und der Auswahl der richtigen Begutachtungsstelle nicht vorkommen sollte, doch ich habe es erlebt, dass Klienten zu mir mit einem negativen Gutachten kamen und sich über die Art der Behandlung glaubhaft beschwert haben.

Lassen Sie mich hierzu folgendes sagen. Die überwiegende Mehrzahl der Begutachtungen läuft fair und korrekt ab. Dennoch gibt es Begutachtungen, die diesem Ideal nicht genügen. Sollte Ihnen das passiert sein, wenden Sie sich am besten an einen Verkehrspsychologen und sprechen Sie die Sache mit ihm durch. Meistens lässt sich zwar am Ergebnis nichts mehr ändern, doch können Sie nach Rücksprache mit der Führerscheinstelle bald eine Ersatzbegutachtung erwirken. In manchen Fällen – wenn der Klient offenkundig im Recht war – hat eine Rückfrage bei der Leitung der Begutachtungsstelle bewirkt, dass dem Klienten eine kostenfreie Ersatzbegutachtung angeboten wurde.

Die Begutachtung als Verhör ist also ein Modell, das ich vehement ablehne. Sie müssen sich eine solche Befragung nicht gefallen lassen und Sie können sich auch im Nachhinein dagegen wehren. Glücklicherweise brauchen Sie vor einer solchen Befragung aber keine Angst zu haben. Denn zum einen hat jeder Verkehrspsychologe Kenntnis von Begutachtungsstellen und Gutachtern und wird Ihnen nur solche empfehlen, bei denen Sie fair behandelt werden. Zum anderen können Sie durch eine gute Vorbereitung, durch die damit verbundene Sicherheit und Souveränität auch einem etwas „strengeren“ Gutachter rasch den Wind aus den Segeln nehmen. Denn auch solche Gutachter sind an gewissen Erfolgsquoten gebunden, dürfen sich in ihrer Beurteilung nicht erheblich von den Kollegen unterscheiden. Wenn Sie also optimale Antworten geben, werden Sie bei jedem Gutachter vorne liegen, d.h. ein positives Gutachten anstreben.

Müssen Sie hierzu private Dinge erzählen, die den Gutachter nichts angehen? Lassen Sie mich die Frage mit einem einfachen Satz des großen amerikanischen Therapeuten Milton Erickson beantworten. Auf die Frage, wie viel Persönliches man den preisgeben sollte, antwortete er: ‚Sagen Sie mir genau so viel, wie ich zur Lösung Ihrer Fragestellung benötige‘. Und exakt dies gilt auch für die Begutachtung. Sagen Sie das, was dem Gutachter hilft, Ihren Fall zu verstehen und Ihnen ein positives Gutachten auszustellen. Sagen Sie nicht mehr und sagen Sie nicht weniger. Und haben Sie bitte keine Angst. Private oder intime Details sind in der MPU tabu. Sollten – um ein klassisches Beispiel zu bemühen – Eheprobleme beim Konsum von Alkohol eine Rolle gespielt haben, dann dürfen Sie es bei dieser eher allgemeinen Bezeichnung bewenden lassen. Einige wenige Hinweise reichen üblicherweise aus, um den Gutachter ausreichend aufzuklären. Wenn Sie dann den Zusammenhang zum Alkohol herstellen und Ihr Trinkverhalten kritisch beleuchten, haben Sie das gesagt, was erforderlich ist.

Erleichtern Sie sich auch hier die Aufgabe. In einer verkehrstherapeutischen Beratung werde ich – wie jeder Kollege – die kritischen Punkte mit Ihnen durchgehen. Da ich unter Schweigepflicht stehe, können Sie, wenn Sie wollen, mir das erzählen, was Ihnen auf dem Herzen liegt, was damals vorgefallen ist. Gemeinsam können wir dann entscheiden, was Sie davon in der Begutachtung benötigen und wie Sie den Fall am besten präsentieren. Betrachten Sie die Sache einmal von der Warte des Gutachters aus. Er möchte in vertretbaren Zeitrahmen Ihren Fall abschließen und ist oft an opulenten Details privater oder anderer Natur nicht interessiert. Er möchte einige fundamentale Zusammenhänge hören, um zu verstehen und belegen zu können, dass Sie sich mit der Sache befasst haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich denke, Sie haben mich verstanden. Weder vor der Person des Gutachters noch davor, persönlich angegriffen, beleidigt oder herabgesetzt zu werden, noch davor, Ihrer Intimität beraubt zu werden, müssen Sie Angst haben. Die meisten Gutachter werden Ihnen eine angemessene Gesprächsatmosphäre zur Verfügung stellen. Sollte dies nicht der Fall sein, werden Sie zu handeln wissen und welche Informationen Sie dem Gutachter preisgeben, können Sie nach Rücksprache mit dem Berater entscheiden, ohne Angst vor einem negativen Gutachten haben zu müssen.

Die MPU als Erpressungssystem

In einer illustren Gesprächsrunde, welche der ADAC 2006 versammelt hatte, wagte ich folgende Thesen, die dann auch in einem Paper veröffentlicht wurden.

These 1: die MPU ist ein Erpressungssystem zur Herbeiführung einer verkehrspychologischen Beratung.
These 2: die MPU dient damit indirekt dem Betroffenen, denn sie hilft ihm, eigene Verleugnungen und Verdrängungen zu überwinden und an sich zu arbeiten.
These 3: Die MPU dient damit auch der Verkehrssicherheit
These 4: Dies ist ihre (einzige) Legitimation

Gerne würde ich Ihnen zu den einzelnen Thesen etwas sagen. Ich schätze die Freiheit und Selbstbestimmung jedes Menschen sehr hoch ein und würde von einem philosophischen Standpunkt aus die MPU ablehnen. Einem modernen, aufgeklärten Bürger wäre sie in einer Demokratie im Grunde nicht zuzumuten. Denn niemand kann gezwungen werden, gegen seinen Willen Informationen preiszugeben, die er für sich behalten möchte und niemand sollte dies auf eine Weise tun müssen, die ein Machtgefälle zwischen dem Fragenden (Gutachter) und dem Befragten (Klienten) herstellt.

Wenn ich die MPU dennoch im folgenden verteidige, so habe ich dabei die These 1 im Blick. Denken Sie an Ihren eigenen Fall oder den eines Freundes, der ein Gutachten vorlegen muss. Hätte er ohne dieses Druckmittel a) irgendeine Veranlassung, etwas an seinem Verhalten zu ändern und b) würde er je mit einem Verkehrspsychologen zu tun haben, um an sich zu arbeiten? Gerne räume ich ein, dass es Menschen gibt, die dies tun würden, doch Sie werden mir Recht geben: die Mehrzahl der Menschen würde sich eine solche Arbeit ersparen. Nehmen wir drei Beispiele.

Beispiel Alkohol

Wer aufgrund von Alkoholfahrten eine MPU vor sich hat, muss kein Alkoholiker sein, doch er ist im allgemeinen mit Alkohol unvernünftig umgegangen. Er hat entweder aus Gewohnheit heraus oder bei bestimmten Anlässen zu viel getrunken und er hat Trinken und Fahren nicht immer konsequent getrennt. Er ist damit für Andere und für sich zu einer Gefahr geworden. Natürlich mag es sein, dass er sich aufrichtig bemüht hat, dies nicht zu tun und natürlich mag es sein, dass er auch oft nicht mit Alkohol gefahren ist. Fakt ist, dass er in den Momenten, wo er zu viel trank, nicht mehr der Mensch war, als den Sie ihn nüchtern kennen. Er wurde durch den Alkohol verändert, manipuliert und hat in einem Prozess, den wir Kontrollverlust nennen, sich ans Steuer gesetzt. Solange er weiter mit dem Alkohol unvernünftig umgeht, besteht diese Gefahr.

Was kann nun diesen Menschen zwingen, am eigenen Alkoholproblem oder am Trink-Fahr-Problem zu arbeiten? Die Freunde, die Familie, die Gesundheit? Gut möglich, doch in vielen Fällen genügen diese Anregungen nicht. Die Tatsache, dass eine Alkoholfahrt vorfiel, belegt, dass wenigstens zum Zeitpunkt der Begutachtung noch keine optimale Kontrolle vorlag, d.h. Freunde, Familie oder Gesundheit keinen ausreichenden Unterschied machten. Oder, wie ich es auf jenem Treffen beim ADAC ausdrückte: „Die Droge Alkohol ist zu mächtig, als dass der Betroffene einfach davon Abstand nehmen kann.“

Hier greift nun auf ärgerliche, aber wirksame Weise die MPU ein. Sie fordert ein halbes Jahr oder ein Jahr Abstinenz, kann diese inzwischen medizinisch auch recht gut belegen (s. Medizinische Nachweise Alkohol und MPU-Vorbereitung Alkohol) und zwingt damit den Betreffenden, eine Abstinenz einzuleiten. Es ist richtig: nach einem positiven Gutachten kann der Betroffene natürlich wieder trinken, doch bedeutsam erscheint hier etwas ganz anderes. Mit der Abstinenz verändert sich auch der Mensch. Wer aufhört zu trinken, erlebt sich und die Freunde anders, denkt intensiver über die Vergangenheit, die Gewohnheiten, die Gesundheit nach und er macht eine Erfahrung, die er sonst vielleicht nie gemacht hätte. Er erlebt sich wieder so, wie er sich als junger Mensch kannte. Er ist mit sich und seinem Körper im reinen, ohne die Droge Alkohol. Er lernt „nein“ zu sagen und er kann diese Fähigkeit, selbst wenn er später wieder ein Glas trinken möchte, gut brauchen. Er wird mit einem Wort eine wichtige Erfahrung machen und besser vor einem Rückfall geschützt sein. Natürlich wird er damit auch ein geringeres Risiko für Andere auf der Straße darstellen.

Beispiel Drogen

Nehmen Sie den Fall der Drogen. Viele meiner jüngeren Drogenklienten sind ausschließlich aufgrund eines Haschischvergehens aufgefallen. Sie haben meist über Jahre hinweg im Freundeskreis gekifft und dies mehr oder weniger als unproblematisch angesehen. Sie haben sicherlich begriffen, dass sie mehr und regelmäßiger rauchen und dass sie das Zeug doch anfangs eigentlich nur hatten probieren wollen, doch ermöglicht ihnen die Droge, sich selbst zu belügen. „Ich rauche doch nicht täglich!“, „Ich brauche das Haschisch nicht wirklich!“, „Andere trinken, ich rauche!“ oder: „Ich habe das im Griff, ich nehme doch keine stärkeren Drogen!“ Das Problem bei diesen Ausreden besteht darin, dass das Haschisch subtile Persönlichkeitsveränderungen herbeiführt oder herbeiführen kann, die dem Einzelnen – wenn er raucht – nicht mehr voll bewusst sind. Viele meiner Klienten haben an Lern- oder Arbeitsmotivation verloren. Sie haben in der Clique Zeit weggeworfen, die der Beziehung oder Familie fehlte. Sie sind unangenehmen Entscheidungen aus dem Weg gegangen oder haben Dinge liegen lassen, nicht zu Ende gebracht. Wenn man auch einräumen muss, dass es Menschen gibt, die kontrolliert mit Haschisch umgegangen sind, ist dies der Mehrzahl meiner Klienten nicht mehr gelungen. Das Argument, welches Sie vom Alkohol her kennen, greift auch hier. Niemand: weder die Eltern, die Freunde, die Freundin oder Überlegungen der Sucht oder Gesundheit haben es vermocht, diese Klienten vom Drogenkonsum wegzubringen.

Die MPU hat in vielen Fällen durchaus diese Macht, denn sie greift da an, wo es weh tun: an der Freiheit, der Selbstbestimmung, der Mobilität. Wer den Führerschein verliert, ist – so sagen mir die Klienten – kein voller Mensch mehr. Er darf das nicht, was alle dürfen: er kommt nicht mehr in den Genuss des Fahrens. Der Wunsch, fahren zu dürfen, ist offenbar größer als der Wunsch nach einem Joint. Jedenfalls erklären sich die Klienten bereit, auf das Kiffen zu verzichten und fast alle empfinden diese Entscheidung als positiv. Denn sie gestehen, dass sie oft auch schon mit dem Gedanken gespielt hatten, ganz auszusteigen, es dann aber immer wieder verschoben haben. Sie räumen offen ein, dass es die MPU war, die den Anstoß gab und dieser banalen Wahrheit dürfen wir uns nicht entziehen, wenn es um eine faire Beurteilung der MPU geht.

Beispiel Punkte

Der verkehrsrechtliche Fall ist der komplexeste. Hier haben Berufsstress oder andere Faktoren oft eine Fehlanpassung bewirkt, eine Veränderung des Lebens, die dann auch auf das Autofahren durchschlug. Natürlich gibt es Menschen, denen Regeln und Verkehrsvorschriften gänzlich egal sind: die der Meinung sind, dass sie das Recht haben, so zu fahren, wie sie wollen und die absichtlich und mit Freude zu schnell fahren. Doch stellen diese Personen die Minderheit dar. Sollten Sie zu diesem Typus gehören, dann verdienen Sie möglichst rasch viel Geld, leisten Sie sich einen Chauffeur, damit ein Mensch mehr Arbeit hat und lassen Sie den Verkehrspsychologen in Ruhe. Er kann Ihnen nicht helfen.

Die Mehrzahl der Menschen, die wegen Punkten eine MPU benötigen, gehört aber nicht zu diesem Typus. Sie haben gegen ihren Willen den Führerschein verloren. Was bedeutet für sie die MPU? Die Chance, endlich am Leben etwas zu ändern. Dem Chef einmal die Meinung zu sagen, sich mit anderen Fahrern zu organisieren, damit vernünftige Arbeitsbedingungen im Betrieb umgesetzt werden oder sich selber mehr Freizeit, mehr Erholung zu gönnen. Auch an der eigenen Gelassenheit und Gesundheit zu arbeiten, ja manchmal auch den Beruf zu wechseln, sich dem Stress des Berufskraftfahrers nicht länger auszusetzen.

Ich habe selbst in meinen Leben Phasen des Stresses und der Überforderung erlebt und wünsche jedem Menschen, dass er aus diesem Teufelskreis herauskommt, es alleine schafft. Die Wahrheit ist auch hier: oft führt erst der Führerscheinverlust, die MPU-Anordnung und damit der erpresste verkehrspsychologische Therapie zu dem erforderlichen Umdenken. Klienten erkennen, dass sie sich in einer Mobbing-Situation befinden, dass sie zu wenig auf sich und ihre Bedürfnisse geachtet haben, dass sie die Familie vernachlässigt haben, dass sie durch falsches Zeitmanagement das Leben Anderer, aber auch das eigene in Gefahr gebracht haben. Dass nun die eigene Existenz und die der Familie auf dem Spiel steht und dass falsche Überzeugungen dabei mitwirkten, wie etwa die, man habe im Kampf ums Überleben keine Alternativen.

Sie erkennen dies, weil sie sich in der Beratung Zeit genommen haben, die sie sonst nicht hatten. Und die MPU zwang sie dazu, denn ohne eine solche Beratung stand ein positives Gutachten in Frage.

Die MPU als Chance

Damit kommen wir zum dritten Punkt und längst haben Sie verstanden, dass dieser Punkt der wichtigste ist. Ich sagte eingangs, dass niemand gerne in die MPU geht und nahm das auch für Sie an. Doch Sie haben die Chance, aus der MPU etwas ganz anderes zu machen und ich lade Sie ein, das zu tun. Nutzen Sie die MPU, an sich, an Ihren Fehler zu arbeiten, aber auch, Ihr Potential, Ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Nutzen Sie die MPU, um einmal gründlich über Ihr Leben nachzudenken und Dinge, die zu lange schon brach lagen, zu optimieren. Vieles haben Sie in Ihrem Leben richtig gemacht. In vielen Angelegenheiten sind sie zuverlässig. Vieles haben sie gelernt und erfolgreich angewendet. Das behalten Sie bei und darauf können Sie immer bauen.

Die MPU aber zeigt Ihnen, wo Ihnen etwas misslungen ist. Was hindert Sie daran, das im eigenen Interesse, im Interesse der Familie oder auch anderer Verkehrsteilnehmer zu ändern? Wenn Sie mit dem Alkohol nicht aufgepasst haben, dann bauen Sie sich ein neues, ein besseres, ein ehrlicheres Modell: Ihre Gesundheit, Ihr Privatleben und Ihr Führerschein werden Ihnen danken. Wenn Sie mit Drogen Probleme hatten, dann nutzen Sie die Chance auszusteigen. Werden Sie frei dadurch, dass Sie keine Drogen mehr nehmen. Es gibt – sagte einmal ein berühmter Philosoph – kein falsches Leben im richtigen, was bedeutet: es gibt keine wirkliche Freiheit in der Droge. Denn Sie sind ein biologisches Wesen, das von der Evolution nicht dazu bestimmt wurde, Ihr Gehirn und Ihren Körper dergestalt zu vergiften und an dieser Wahrheit kommt niemand vorbei. Werfen Sie die Drogen aus Ihrem Leben und fangen Sie nie mehr damit an. Wenn die MPU Ihnen dabei hilft, umso besser.

Auch, wenn Sie verkehrsrechtlich aufgefallen sind, können Sie die MPU nutzen. Sie werden, wie oben beschrieben, Ihr Leben, Ihr Autofahren umstellen, werden privat, gesundheitlich und letztlich auch beruflich profitieren und ein glücklicherer Mensch sein.

Die verkehrspsychologische Beratung möchte Ihnen dabei helfen. Sie leugnet nicht die problematischen Aspekte einer MPU, würde sie Ihnen am liebsten auch ersparen, doch da dies nicht geht, möchte sie Ihnen den Weg zu einer erfolgreichen MPU erleichtern. Sie hat zwei einfache Ziele. Sie möchte, dass Sie selber als Mensch von der Beratung profitieren, indem Sie alte Problempunkte optimieren und sie möchte, dass Sie mit einem positiven Gutachten belohnt werden. Sie möchte, dass Sie gut vorbereitet und mit Selbstvertrauen in die Begutachtung gehen, das Gespräch selber so angenehm und unkompliziert wie möglich bewältigen können. Sie möchte sich selbst schließlich überflüssig machen. Denn sie möchte, dass Sie den Führerschein erhalten und ihn nie mehr abgeben müssen. Sie möchte Ihnen die Freiheit und Mobilität auf Dauer sichern.

Verzeihen Sie mir jetzt, dass ich der MPU trotz ihres umstrittenen Charakters noch immer eine konstruktive Rolle in unserer Gesellschaft eingeräumt habe? In dem Augenblick, wo Sie die MPU als Chance begreifen, müssen keine Angst mehr vor ihr haben. Sie werden im Gegenteil einen letzten Triumph davontragen. Denn mit dem positiven Gutachten haben Sie ein offizielles, aktenkundiges Dokument Ihrer Bewährung, Ihrer Veränderung, Ihrer Eignung. Mit dem positiven Gutachten können Sie die ganze, Ihnen zur Last gelegte Vergangenheit revidieren, hinter sich lassen. Einzig ein positives Gutachten hat diese Macht, Sie vollständig zu rehabilitieren. Dies ist Ihre Chance und Ihr Gewinn und Sie sollten sich diesen Bonus nicht entgehen lassen.

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